Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28.8.1749 in Frankfurt(Main) geboren. Auf Wunsch seines Vaters begann er 1765 ein Jurastudium, welches er allerdings 1768 wegen eines Lungenleidens unterbrechen musste. Während dem Jurastudium entstand seine erste Lyrik. 1771 setzte er sein Studium in Straßburg fort. Ab 1776 arbeitete er in Weimar im Staatsdienst, da er von Herzog Carl August eingeladen wurde. Seine Aufgabe als Erzieher und Minister bestimmte seinen weiteren Berufsweg: er leitete die Gebiete der Finanzen, des Bergbaus, des Militärwesens, später auch das Theater und das Bildungswesen. In Weimar entstanden die grossen Werke der Reifezeit. Im September 1786 brach er zu seiner ersten italienischen Reise auf (1786-1788) (Rom, Neapel und Sizilien). 1788 kehrte er nach Weimar zurück und heiratete 1806 die Mutter seines Sohnes, welcher 1795 auf die Welt gekommen war. In seinen damals entstandenen Werken setzte sich Goethe mit der Französischen Revolution auseinander. 1794 lernte er Schiller kennen, mit dem er bis zu seinem Tode eng zusammenarbeitete. Nach dem Tod Schillers veränderte sich das literarische Leben am Weimarer Hof. Ab 1827 bezeichnet Goethe die Arbeit am Faust als seine Hauptbeschäftigung. 1831 versiegelte er das Manuskript des abgeschlossenen Dramas. Er starb am 22.3.1832 in Weimar.
1773 Götz von Berlichingen
1774 Die Leiden des jungen Werther
1779 Iphigenie auf Tauris
1788 Egmont
1790 Torquato Tasso
1798 Hermann und Dorothea
1795 Wilhelm Meisters Lehrjahre
1808 Faust, 1. Teil
1809 Die Wahlverwandtschaften
1833 Faust, 2. Teil
Faust
Wissenschaftler, betont wohlwollend, redet gerne, sowohl schweigsamer wie auch neugieriger Gast
Ziel: absolute Erkenntnis, möchte ganze Welt verstehen
Mephisto
Teufel, Teil des göttlichen Werkes, will das Böse aber schafft immer das Gute, Narrenrolle ermöglicht Kritik, Verwandlungskünstler, hat verbindende Funktion.
Wichtig: Teufel = Knecht Gottes, ist nicht wirklich frei!
Gretchen
Kleinbürgerlich, Idealistische Frauengestalt, realistische Eigenschaften (Lästern, träumt von Schmuck etc.), Entwicklung vom Mädchen zur Frau (leidenschaftliche Hingabe führt zu Sünde, ist aber bereit Konsequenzen zu tragen), wird zu gleichwertigen Gegnerin von Mephisto durch ihre Ideale selbst in Extremsituationen wie im Kerker.
Faust ist verzweifelt über die Beschränktheit der Menschen und sieht keinen Sinn in seinem Leben. Als er sich umbringen will, hört er die Osterglocken und deshalb tut er es nicht. Nach der Wette mit Gott um Fausts Seele, dass er es schafft Faust glücklich zu machen, bietet Mephisto Faust übermenschliche Kräfte an, die ihm helfen sollen glücklich zu werden. Doch als Gegenleistung fordert Mephisto Fausts Seele und seine Dienste im Jenseits, sobald Faust sein Ziel erreicht hat und sagt: „Verweile doch! Du bist so schön!“. Auch nach langer Suche rund um die Welt findet er sein Glück nicht und wird in der Hexenküche verjüngt. Er macht die Bekanntschaft mit Gretchen, verliebt sich in sie und kann sie mit Hilfe Mephistos für sich gewinnen. Um sie ungestört besuchen zu können, besorgt Mephisto einen Schlaftrunk für ihre Mutter, welcher sie jedoch tötet. Gretchen wird schwanger. Ihr Bruder Valentin will sich rächen, er wird jedoch von Faust, dessen Hand von Mephisto geführt wird, erstochen. Faust wird von Mephisto an die Walpurgisnacht zum Hexensabbat mitgenommen. In der Zwischenzeit hat Gretchen, um sich von ihrer Schande zu befreien, ihr Kind ertränkt und wird deswegen als Kindesmörderin zum Tode verurteilt. Faust will Mephistos Hilfe nochmals beanspruchen um Gretchen vor ihrer Hinrichtung zu befreien. Gretchen lehnt Fausts Hilfe ab. Sie akzeptiert den Tod als Strafe für ihr Vergehen und übergibt sich dem Gericht Gottes. Somit gewinnt Gott gegen Mephisto.
Faust lässt sich nicht einer genauen Epoche zuordnen, weil sich das Werk über etwa 60 Jahre erstrckt und die gesamte Zeit von Goethes literarischem Schaffen umfasst. Ein erster Faust-Entwurf entstad zwischen 1772 und 1775. In der Zeit der Klassik fällt die erste grosse Um- und Erweiterungsarbeit.
Epoche: Im Cornelsen, Seite: 303