Johann Christoph Friedrich von Schiller ist am 10. November 1759 in Württemberg geboren und lebte bis ins Jahr 1805. Schiller war ein deutschsprachiger Dichter, Philosoph und Historiker. Er war einer der bedeutesten deutschen Dramatiker. Seine Werke zählen heute noch zum Standardrepertoire der deutschsprachigen Theater. Er gehört, wie auch Goethe, Wieland und Herder zum Viergestirn der Weimarer Klassik.
1781 vollendete Friedrich von Schiller das Theaterstück „Die Räuber“. „Die Räuber“ wurde noch imselben Jahr anonym gedruckt. Ein Jahr später wurde das Theaterstück im Mannheimer Theater aufgeführt und stiess vorallem beim jüngeren Publikum auf grosses Interesse. Trotz des Verbotes vom Herzog, war auch Schiller bei der Theateraufführung dabei. Darauf hin kam der Dichter für 14 Tage ins Gefängnis. Zusätzlich wurde ihm verboten, weitere Komödien zu schreiben. In Süddeutschland wurden dann in den folgenden Monaten viele „Räuberbanden“ gegründet.
Die Räuber war Schillers erstes veröffentlichtes Drama und war zuerst als Lesedrama und nicht als Bühnenstück vorgesehen. Das Werk ist in fünf Akte gegliedert, die jeweils zwei bis fünf Szenen beinhalten. Das Theaterstück erschien 1781 zunächst anonym und wurde ein Jahr später als Theater aufgeführt und sorgte da für grosses Aufsehen, was Schiller schlagartig berühmt machte.
Maximilian von Moor: Graf von Moor und Vater von Karl und Franz, beeinflussbar, gutherzig, geschwächt und liebt Karl mehr.
Fanz: Zweitgeborener, hat daher kein Anspruch auf das Erbe. Ist machtgierig, hinterlistig, egoistisch und vom Vater ungeliebt. Er findet sich hässlich und ist neidisch auf seinen älteren Bruder.
Karl: Erstgeborener. Später Räuberhauptmann, gutaussehend, intelligent, manchmal depresiv, sehr emotional, hat Anspruch auf das Erbe.
Amalia: Adlige, Freundin von Karl, gutherzig, treu, tugendhaft, emotional, wird von Karl getötet.
Zentrales Motiv ist der Konflikt zwischen Gesetz und Freiheit. Die Hauptpersonen dieses Dramas sind die Brüder Karl und Franz Moor, Amalia von Edelreich, Maximilian von Moor, Moritz Spiegelberg und der Diener Daniel. Maximilian von Moor ist der Vater von Karl und Franz und der regierende Graf von Moor. Karl ist der intelligente und freiheitsliebende der beiden Brüder und wird später zum Räuber. Er wird vom Vater geliebt und bevorzugt. Sein Bruder Franz ist eifersüchtig auf Karl und will das Erbe des Vaters an sich reissen. Franz ist von Natur aus hässlich und wurde in seiner Kindheit vom Vater vernachlässigt. Da Franz der Zweitgeborene ist, hat er kein Anrecht auf das Erbe. In seiner Studienzeit in Leipzig verschuldet sich Karl massiv und führt ein sehr leichtsinniges Leben. Karl schreibt seinem Vater einen Brief, in dem er ihn um Vergebung bittet doch sein Bruder tauscht ihn durch einen eigen geschriebenen aus, in dem steht, dass Karl ein Frauenschänder, Mörder und Bandit ist. Darüber ist der Vater so entsetzt, dass er Karl enterbt und verbannt. Karl ist so sehr gekränkt von der Reaktion seines Vaters, dass er sich aus Trotz zum Anführer der Räuberbande wählen lässt. In dieser Bande entstehen Spannungen, die vorallem dem Bandenmitglied Moritz Spiegelberg ausgehen. Karl gerieht immer tiefer in den Teufelskreis von Unrecht und Gewalt. Daher bleibt ihm der Weg in ein normales Leben verwehrt. Daher findet er sich damit ab und schwört den Dieben ewige Treue. Als er jedoch an seine geliebte Braut Amalia erinnert wird, will er nocheinmal in sein Vaterhaus zurückkehren. In der Zwischenzeit hat es Franz mit weiteren Intriegen zum Herr des Schlosses Moor zu machen. Immer wieder versuchte er es, Amalia für sich zu gewinnen aber scheiterte kläglich. Verkleidet betritt Karl das Schloss, erkennt, was sich dort abspielt. Er erfährt, dass Amalia, welche ihn nicht erkannte, ihn immernoch liebt. Als Franz mitbekommt, dass Karl unter der Verkleidung steckt, flieht dieser aus dem Schloss. Auf der Flucht trifft er zufällig auf den Vater, den Karl als tot glaubte. Da der Vater in einem Hungerturm steckt, erkennt er seinen Lieblingssohn nicht. Erschrocken schickt Karl seine Räuberbande los, mit dem Befehl, das Schloss zu stürmen und seinen Bruder festzunehmen. Doch bevor Franz festgenommen werden kann, begeht er Selbstmord. Die Räuber nehmen Amalia gefangen und bringen sie zu Karl, ihrem Anführer. Er gesteht Amalia alles über seine Räuberbande. Diese schockierenden Informationen bringen seinen Vater um. Auch Amalia ist geschockt, hällt aber zu ihm. Da er jedoch an seine Räuberbande gebunden ist, kann er nicht zu Amalia zurückkehren. Da Amalia aber nicht ohne ihn leben will, bittet sie Karl sie zu töten. Er erfüllt ihr diesen Wunsch und ersticht sie. Am Ende stellt Karl sich der Justiz.
Drama des „Sturm und Drang“
5 Akte und 2 bis 5 Szenen pro Akt
Der Begriff „Sturm und Drang“ beschreibt, eine literarische Protest-Bewegung in Deutschland, in den Jahren 1765 bis 1785. Meist sind solche Dramen von jungen Intellektuellen, aus gut bürgerlichem Hause geschrieben. Man verachtet die Gefühlsfeindlichkeit der bürgerlichen Gesellschaft (Aufklärung) und schämt sich nicht mehr seiner Emotionen und starken Gefühlsregungen.